Ewige Anbetung
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Maria Himmelfahrt Türkheim
Maria Heimsuchung Amberg
St. Nikolaus Wiedergeltingen
St. Margareta Irsingen

Gesamtbild 20 Jahre

 

 

 Ewige Anbetung in Türkheim

Aus dem Geist der Corpus-Christi-Bruderschaft heraus und getreu dem Vermächtnis von Herzog Maximilian Philipp und Herzogin Mauritia Febronia hat unsere Pfarrgemeinde am 19. September 1999 die ewige Anbetung eingerichtet. In unserer Loretokapelle wird jetzt ständig das Allerheiligste Altarsakrament angebetet. Rund 160 Gläubige haben sich inzwischen verpflichtet, eine oder mehrere Stunden vor Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu verbringen

Hochgelobt und gebenedeit sei das Allerheiligste Sakrament des Altares von nun an bis in Ewigkeit.

 

 

325 Jahre Corpus-Christi-Bruderschaft

Seit 325 Jahren gibt es in Türkheim die Corpus-Christi- Bruderschaft, aus der heraus auch das Projekt ”Ewige Anbetung in der Pfarrgemeinde” entstanden ist. Wenn wir uns heute manchmal fragen, wie es überhaupt möglich war, dass sich so viele Gläubige hier zur Ewigen Anbetung bereit gefunden haben, dürfen wir in Dankbarkeit sehen, dass unser Herr Jesus Christus hier schon seit 325 Jahren besonders durch die Mitglieder dieser Bruderschaft besonders verehrt und angebetet worden ist und somit der Boden für dieses Projekt bereitet war.

Schon als Herzog Maximilian Philipp am 14. Juni 1676 die Corpus-Christi-Bruderschaft feierlich errichtet hatte, gab er ihr als ersten Zweck das folgende mit auf den Weg:

Es soll das Allerheiligste Sakrament des Altares, von Jesus Christus aus unendlicher Liebe zur steten Erinnerung an sein bitteres Leiden und Sterben und als Denkmal seiner unendlichen Liebe eingesetzt, in jeder Stunde des Tages und der Nacht ehrfurchtvollst angebetet und der dem Heiland schuldige Dank gebracht werden. Zugleich soll mit dieser Anbetung verbunden werden erbarmende Fürbitte für die Ungläubigen, Irrglaubigen und Sünder, auf daß sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, der Verdienste Christi teilhaftig und für den Himmel gerettet werden möchten.

Die Ewige Anbetung rund um die Uhr ist also eigentlich genau das, was Maximilian Philipp vor 325 Jahren wollte. Somit sind auch jene, die die Ewige Anbetung tragen - auch wenn sie sich dessen bisher nicht bewusst sind - Mitglieder der Corpus-Christi-Bruderschaft Türkheim geworden, da sie ja genau das tun, was Maximilian Philipp mit der Bruderschaft wollte.

Viele der Mitglieder der Bruderschaft haben bei der Einführung der Ewigen Anbetung mitgeholfen und eine oder mehrere Anbetungsstunden pro Woche übernommen. Andere konnten oder wollten sich nicht dabei beteiligen. Dadurch ergaben sich aber auch zwei bislang formal getrennte Anbetungsgemeinschaften. Es wäre nun geradezu widersinnig, neben der Gemeinschaft der Anbeter in der Ewigen Anbetung noch ein zweites Gremium, sozusagen die traditionelle Corpus-Christi-Bruderschaft, separat weiterzuführen, die so ohnehin nicht mehr lange lebensfähig gewesen wäre. Bruderschaft und Ewige Anbetung ist eine Einheit und wird zukünftig auch nur noch gemeinsam zu Veranstaltungen und Gottesdiensten unter dem Namen Corpus-Christi-Bruderschaft eingeladen werden.

Unsere so erneuerte Corpus-Christi-Bruderschaft hat damit ca. 190 Mitglieder, davon sind 170 im Projekt “Ewige Anbetung†engagiert, ca. 20 Mitglieder sind noch aus der alten Bruderschaft da, ohne bei der Ewigen Anbetung eine Verpflichtung eingegangen zu sein.

Danken wir unserem Herrn aus ganzem Herzen für das große Geschenk, das er unserer Pfarrei durch die Ewige Anbetung gemacht hat, preisen wir ihn auch besonders dafür, dass er unserer Gemeinde über 325 Jahre hinweg eine große Liebe zu seinem eucharistischen Leib ins Herz gepflanzt hat und gerade in unserer Zeit es ermöglicht hat, so viele Gläubige in stiller Anbetung zu ihm rund um die Uhr im Gebet zu versammeln.

Am Fronleichnamstag, dem 14. Juni 2001 hat die Corpus-Christi-Bruderschaft das 325jährige Jubiläum begangen. Wir haben dieses Jubiläum auch im Rahmen des Fronleichnamsfestes gefeiert.

Hochgelobt und gebenedeit sei das Allerheiligste Sakrament des Altares von nun an bis in Ewigkeit!

Bernhard Hesse, Pfr.

 

 

Die Entstehung der Bruderschaft

Stifter der Bruderschaft zum Allerheiligsten Altarssakrament, auch Corpus-Christi-Bruderschaft genannt, war Herzog Maximilian Philipp, der 2. Sohn des großen Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, der im Jahre 1666 die Herrschaft Schwabeck übernahm und Türkheim zu seiner Residenz erwählte. Er war verheiratet mit Mauritia Febronia de la Tour d'Auvergne, Prinzessin von Bouillon, die im Verein mit ihrem Gemahl wetteiferte, nicht nur die wirtschaftliche Lage ihrer Untertanen zu bessern, sondern auch das religiöse Leben zu fördern. Zu diesem Zweck erbaute der Fürst im Jahre 1683 dahier die Loreto-Kapelle genau nach den Größenmaßen der Gnadenkapelle in Loreto in Italien und wenige Jahre später erfolgt die Gründung des Kapuzinerklosters und die Erbauung der Bennokapelle. Doch damit gab sich des Herzogs Eifer nicht zufrieden, er wußte nur zu gut, daß das religiöse Leben allzuleicht erkalte, wenn es nicht immer und immer wieder genährt wird durch die Gnade Gottes, die uns Christen aus dem Zentralgeheimnis unseres Glaubens zufließt, dem Allerheiligsten Sakramente des Altars. Die Andacht zu Christus im Heiligsten Altarssakramente zu fördern war ihm und seiner frommen Gemahlin ein wahres Herzensbedürfnis. Um dieses Ziel zu erreichen gründete er im Jahre 1676 die Bruderschaft zum Allerheiligsten Altarssakrament, die er nicht nur dahier in Türkheim, sondern auch in der ganzen Grafschaft Schwabeck einführte. Im folgenden Jahre 1677 erfolgte durch seine fromme Gemahlin die Neuaufrichtung der Armenseelenbruderschaft, die bereits im Jahre 1590 gegründet, aber im Laufe der Zeit völlig eingeschlafen war und im Jahre 1785 mit der Corpus-Christi- Bruderschaft zu einer Bruderschaft vereinigt wurde. Wie sehr der Herzog durch die Errichtung der Corpus-Christi-Bruderschaft dem Verlangen des gläubigen Volkes nachkam beweist die Tatsache, daß schon wenige Wochen nach der Gründung der Bruderschaft die Mitgliederzahl auf 2000 Mitglieder angestiegen war. Den näheren Anlaß zur Gründung der Bruderschaft aber gab ein sakramentaler Frevel im benachbarten Amberg, wo selbst Kirchenräuber den Tabernakel erbrachen, den Speisekelch raubten und die Heiligen Hostien auf der Viehweide ausgestreut hatten. Als der Herzog von diesem Gottesraub Kunde erhielt, entschloß er sich, um den Zorn Gottes abzuwenden, zur Sühne für diesen Frevel, die Bruderschaft einzuführen.

Es wäre aber falsch anzunehmen, die schnelle Verbreitung der Bruderschaft damit erklären zu wollen, daß der Herzog eine diesbezügliche kurfürstliehe Verordnung erließ, viel besser als alle Kanzleiverordnungen wirkte das Beispiel des Herzogs, der sich als Präfekt an die Spitze der Bruderschaft stellte, besonders aber der Umstand, daß er und seine Hofbeamten in den Bruderschaftssenat sich wählen ließen und an den feierlichen Prozessionen auch persönlich teilnahmen. Die Bruderschaftsfeste sollten nach dem Willen des Herzogs mit größter Prunkentfaltung vor sich gehen. Zu diesem Behufe gab er unterm 5. Februar 1676 dem damaligen Pfarrer und Dekan von Türkheim, Adam Deill den gemessenen Befehl, auf Kosten des Hofes einen eigenen prachtvollen Ornat zu beschaffen. Diesem Bestreben des Herzogs zur Verherrlichung des Hochwürdigsten Gutes diente auch die Einführung der Edelknaben, die in ihrer schmucken Kleidung das Allerheiligste bei den Prozessionen zu begleiten hatten und sich beim Volke großer Beliebtheit erfreuten.

Seit Gründung der Bruderschaft strömte reicher Segen über die Mitglieder aus, besonders durch die Verleihung von zahlreichen Ablässen, welche die Päpste im Laufe der Jahrhunderte den Mitgliedern gewährten. Alljährlich werden zwei Bruderschaftsfeste mit großer Feierlichkeit und unter zahlreicher Beteiligung des gläubigen Volkes abgehalten, das erste am Feste der Hl. Drei-Könige und das zweite, das Hauptfest, am Sonntag in der Oktav von Fronleichnam.

Möge der fromme Eifer, den das edle Herzogspaar und unsere Vorfahren in der Verehrung des Allerheiligsten Altarssakramentes gezeigt haben, auch in Zukunft nicht erlahmen, dann wird der eucharistische Heiland alle segnen, die demütig und gläubig bekennen.

(Einleitung aus dem Bruderschaftsbüchlein von Dekan Oswald Läuterer)

 

Zweck der Bruderschaft

1. Es soll das Allerheiligste Sakrament des Altares, von Jesus Christus aus unendlicher Liebe zur steten Erinnerung an sein bitteres Leiden und Sterben und als Denkmal seiner unendlichen Liebe eingesetzt, in jeder Stunde des Tages und der Nacht ehrfurchtvollst angebetet und der dem Heiland schuldige Dank gebracht werden. Zugleich soll mit dieser Anbetung verbunden werden erbarmende Fürbitte für die Ungläubigen, Irrgläubigen und Sünder, auf daß sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, der Verdienste Christi teilhaftig und für den Himmel gerettet werden möchten.

2. Durch diese immerwährende Anbetung soll dann Sühne geleistet werden für alle Gotteslästerungen und Verunehrungen, deren sich Christen und Nichtchristen gegen dieses Allerheiligste Altarssakrament schuldig machten oder noch schuldig machen.

3. Es sollen durch die Ewige Anbetung alle Menschen, besonders aber die Bruderschaftsmitglieder die unschätzbare Gnade erlangen, vor ihrem Hinscheiden durch den Empfang des Allerheiligsten Sakramentes des Altares auf dem Weg in die Ewigkeit mit göttlicher Kraft gestärkt werden.

4. Die Mitglieder der Bruderschaft sollen regelmäßig die hl. Sakramente empfangen.

5. Es soll endlich den abgestorbenen christgläubigen Seelen, vorzüglich aber den verstorbenen Bruderschaftsmitgliedern Trost, Hilfe und Erlösung gebracht werden.

(aus dem Bruderschaftsbüchlein von Pfarrer Herbert Kessel, 1976)

 

 

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